Das geht natürlich nicht, denn dann vergesse ich alles,
was wir so erlebt haben.
Und heute war volles Programm.
Wir ziehen heute weiter …
Die 3 Nächte im Best Western Royal Sun in Tucson haben
uns sehr gut gefallen:
- · tolles großes Zimmer (sauber und ordentlich)
- · freundliches und hilfsbereites Personal
- · interessante Frühstücksmöglichkeiten
- · sehr nah der Innenstadt
So richtig genervt waren wir nur von der Nähe zur
Bahnstrecke und den lauten Hupkonzerten der amerikanischen Güterzüge. Die ganze
Nacht lang.
Nach dem Auschecken sind wir zuerst zur Sabino Canyon
Recreation Area gefahren. Hier – im Visitor Center - wurden wir von einer
(älteren) Frau aus Augsburg, die vor über 50 Jahren in die Vereinigten Staaten
ausgewandert ist, überaus freundlich und kompetent beraten. Es war auch sehr
lustig, weil sie kaum noch deutsch sprechen konnte.
Im Sabino Canyon |
Wir haben im teilweise schön grünen Sabino Canyon eine
2-stündige Wanderung gemacht. Gegen Ende wurde die Hitze aber doch recht
heftig. Mittags haben wir noch eine halbstündige Shuttlefahrt durch den Canyon
gemacht. Den Erklärungen des Fahrers konnten wir aber nur sehr begrenzt folgen,
da er so schnell und ohne Punkt und Komma sein Programm runtergespult hat.
Schön war es trotzdem.
Nach einem kleinen Obstpicknick haben wir uns auf den Weg
nach Tombstone gemacht.
Gegen 2:00 p.m. sind wir hier eingetroffen, haben unser
Zimmer übernommen und die Stadt, in der die berühmte Schießerei am OK Corral
stattgefunden hat, angesehen. Naja, wie in den Western eben …
recht malerisch aber 100% Tourismus.
Tombstone |
Für ein oder zwei Stunden ganz
nett. Das tägliche Shooutout gegen 7$ Eintritt haben wir uns geschenkt. Das hatten
wir vor ein paar Jahren in Durango noch kostenlos.
Natürlich haben wir auch dem Friedhof : Boothill
Graveyard einen Besuch abgestattet und die Gräber der 1880 bis 1884 hier
Verstorbenen (überwiegend killed) angesehen.
natürlicher Tod ist anders |
So sind wir noch in die nächste Stadt nach Bisbee
gefahren. Bisbee ist ganz hübsch und den Abstecher wert gewesen. Bisbee ist
nach Tombstone entstanden und nicht so sehr von Goldsuchern und Glücksrittern
bevölkert worden. In Bisbee waren die Kupferminen. Deshalb lebten dort von
vornherein wohlhabendere Einwohner. Das ist den Häusern durchaus anzusehen.
Trotzdem hatten wir unser Abenteuer des Tages.
Wir sind ein wenig durch die Stadt geschlendert und haben
überlegt, dass wir auch hier – in Bisbee – irgendwo zu Abend essen könnten. In
der Brewery Stock Exchange (hier hängt eine alte, riesengroße Tafel der New
Yorker Börse, auf der die Kurse noch handschriftlich eingetragen wurden) haben
wir uns zuerst mal Wasser und „Local Beer“ bestellt. Lauter urige Typen hier in
dem Laden (das Personal und auch die Gäste). Nachdem wir uns etwas zum Essen
bestellt hatten, wollte der Kellner schon mal die Kreditkarte haben. Das fanden
wir zwar merkwürdig, aber naja?! Der brachte die Kreditkarte aber nicht zurück.
Jetzt wurde uns das Ganze doch ein bisschen unheimlich. Maria machte ihm dann
aber deutlich, dass wir das nicht so nicht kannten und auch gar nicht gut fänden.
Wir bekamen sofort die Kreditkarte (mit der Rechnung) zurück. Der Kellner
meinte „sinngemäß“, dass er die Kreditkarte „normalerweise“ bis zum Schluss des
Aufenthaltes behält, damit auch alle weiteren Bestellungen darauf gebucht
werden können. Das scheint auch tatsächlich für andere Gäste so üblich gewesen
zu sein.
Dann kam das Essen. Der Koch selbst brachte unsere
Gerichte. Er kam damit durch die Eingangstür, weil die Restaurantküche nebenan
ist. Lachend machte er uns darauf aufmerksam, dass ein Gericht zwar das
bestellte Gericht sei, das zweite Gericht aber leider etwas völlig (naja, nicht
völlig) Anderes sei. Wenn wir darauf bestehen würden, würde er uns
selbstverständlich auch noch das bestellte Gericht – mit entsprechender
Wartezeit – zubereiten.
Irgendwie sind die hier alle völlig daneben (oder unter
Drogen). Wir haben es damit gut sein lassen, das Essen war ja in Ordnung so weit
und wer weiß, wie lange es gedauert hätte. Während des Essens sind wir dann
auch noch von einem anderen Gast angesprochen und gefragt worden, aus welcher
Gegend Deutschlands wir dann kämen. Das hatte sich doch sehr schnell
rumgesprochen (wir hatten es am Anfang unseres Aufenthaltes einer jungen Frau
Gast/Bedienung (?) erzählt).
Der Tag ist aber noch nicht zu Ende !
Nach diesem Intermezzo sind wir quer durch die Prärie
zurück in unser Grand Hotel gefahren. Wir haben uns im Grillbereich hinter dem
Hotel an einen Tisch gesetzt, Tiere beobachtet und den Sonnenuntergang
beobachtet beziehungsweise fast verpasst (verklönt). Ich habe angefangen,
diesen Tagebucheintrag – so kurz es eben geht – zu schreiben. Es war noch gar
nicht lange dunkel, da fuhr ein Auto in die Straße neben dem Hotel ein und
wendete. Der Marshall von Tombstone stieg aus und wollte deutlich machen, dass wir hier
nicht lagern dürften. Nach kurzer Klärung der Situation ergab sich noch ein
längerer Smalltalk (er hat 3 Söhne, einer lebt in Deutschland usw.). George,
der Marshall ist dann wieder abgefahren und ich schreibe meinen Tagebucheintrag
im Zimmer weiter.
Gute Nacht … aus Tombstone
Gefahren : 140
Meilen
Übernachtung : Tombstone Grand Hotel
Abendessen : Brewery Stock Exchange
Fazit des Tages : In
Bisbee sind sie voll daneben und in Tombstone wird gut auf uns aufgepasst.
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